vorab die medizinischen, physiotherapeutischen Fakten und aus Hundesicht:
Artikel 1: Das Berühren des Halses ist (auch bei uns Menschen) etwas sehr “intimes”. Nicht umsonst gibt es den Ausspruch “Bleib mir vom Hals” oder etwas “sich vom Hals halten”.
Der Hals des Hundes ist ein sehr soziales Organ. Unter Hunden wird das Greifen des Halsbreiches dazu verwendet um zu kommunizieren. Je nach Griff verschaffen sie sich Achtung und/oder fordern gegenseitigen Respekt ein.
Oberseite des Halses – Dominanzbereich
Unterseite des Halses – Subdominanz (Unterwerfung)
Seitenpartie des Halses – nur für gute Freunde zum Knabbern (Pflegeverhalten) erlaubt
Wir Menschen verwenden den Ruck am Hals meistens unbedacht und als “Erziehungsmaßnahme”.
Der Hund kann diese Maßnahme allerdings nicht verstehen, weil sich Hunde untereinander nicht zur “Leinenführigkeit” erziehen. Der Hund reagiert auf den Ruck so, wie er ihn als Hund interpretiert und nicht wie der Mensch es interpretiert haben möchte.
Tut der Ruck weh, reagiert er unter umständen sogar mit Fluchtverhalten, er versucht nach vorne zu entkommen und zieht erst recht. Manchmal akzeptiert er den Ruck als nichthündisches Zeichen vom Menschen und ignoriert ihn, weil er ihn nicht interpretieren kann.
Und manchmal macht ihm der Ruck Angst und er wagt nicht mehr, nach vorne zu gehen.
Aus medizinischer Sicht, kann ein Halsband zu Verspannungen der Hals- und Nackenmuskulatur führen, die sich bis in die Rückenmuskulatur fortpflanzt.
Wer schonmal einen verspannten Nacken oder gar Rücken hatte, der weiß, daß das Kopfschmerzen und sogar Schwindelgefühl bedeuten kann. Dies haben mittlerweile auch klinische Studien bewiesen.
Nur leider kann der Hund nicht sagen: “Heute mag ich nicht, ich hab Kopfweh.”
Heftige Rucke am Halsband bewirken außerdem auch Kehlkopfquetschungen und sogar der Bruch des Zungenbeines.
Eine Verletzung, die man zum Beispiel bei Mordopfern durch Erwürgen feststellen kann.
Vor allem für Hunde, die an Gelenkserkrankungen (HD, Spondylose) leiden oder durch Züchtung eine recht lange Wirbelsäule haben, ist zu empfehlen, daß die Wirbelsäule unbelastet von Ruck und Druck bleibt.
Artikel 2: Wird der Hund an einem Halsband geführt, ensteht ein enormer Druck auf den sehr empfindlichen Halsbereich, in dem sich viele Muskeln, Gefäße, Nerven und auch eine Reihe lebenswichtiger, reizbarer Organe befinden.
Selbst eine leichte Massage kann im so genannten „Halsdreieck“ Schäden anrichten und ist deshalb absolut kontraindiziert.
Die Mehrzahl der Hunde wird mit einem Halsband geführt, dass in verschiedenen Ausführungen und Materialien erhältlich ist.
Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten, aber wie unterschiedlich die Auffassungen von angenehm und das Empfinden von Schmerz sind, ist schon sehr erstaunlich. Unter den gängigen Halsbandmodellen gibt es einige, die dem Hund erhebliche Schäden im Halsbereich zufügen können. Viele Halter sind immer noch der Meinung, ein Hund höre sicherlich von selbst auf zu ziehen, wenn er merke, dass der Druck vom Ziehen abhängt. Wie aber aus der Verhaltensforschung bekannt ist, laufen Tiere von ihren Schmerzen davon.
Zu dieser These, Druck erzeugt Gegendruck, habe ich mit meinem sechsjährigen Sohn folgendes Experiment durchgeführt:
Ich legte ihm ein Halsband um den Hals und fragte ihn, wie er sich fühlt. Er antwortete, dass es nicht schlimm sei. Dann hängte ich eine Leine ein und zog leicht an ihr. Reflexartig zog er nach vorn und fing an zu röcheln, anstatt einen Schritt nach hinten zu machen und den Druck zu verringern.
Erklären kann man diese Reaktion nur damit, dass es sich zumindest im ersten Moment um einen Reflex handelt und er nicht in der Lage war, den Ursachen – Zusammenhang zu erkennen oder gar danach zu handeln. Als weiteres Experiment habe ich mit einer Fischwaage den Druck gemessen, der am Hals des Hundes entsteht, wenn er an der Leine zieht. Die Waage zeigt auf Zug das durch ihn entstandene Gewicht in Kilogramm an. Eingehängt zwischen Halsband und Leine habe ich bei verschiedenen Hunden in unterschiedlichen Situationen auf der Skala zb folgende Werte abgelesen:
zwischen 0,5kg – 1,5kg bei minimalem Zug, 3,0 – 4,0kg bei etwas stärkerem Zug und 6,6 – 7,5kg bei starkem Zug einer kleinen, zierlichen Cockerhündin. Ein etwas größerer, aber auch schlanker Cockerrrüde der ständig zieht, hat die Waage bis zum Anschlag gebracht und somit 9kg überschritten. Versucht man selbst einmal, an soeiner Waage diesen Zug aufzubauen, stellt man erschreckend fest, welchen Kräften ein Hundehals ausgesetzt ist. Wird ein Hund mit Ketten oder Stachel oder Würgehalsbändern geführt, bedarf es keiner großen Fantasie, um sich Folgeschäden vorzustellen.
Aus physiotherapeutischer Sicht ist zu empfehlen den Hund mit einem Brustgeschirr zu führen. Es besteht aus einem Halsteil und einem Bauchgurt, die durch Rücken- und Bruststeg miteinander verbunden sind. Zieht der Hund an der Leine, wird der Druckpunkt vom empfindlichen Hals auf den Burstkorb verlagert.
Aus physiotherapeutischer und medizinischer Sicht gibt es kein tragfähiges Argument für das Halsband. Zum Führen an der Leine kann nur ein Brustgeschirr empfohlen werden, weil es dem Hund keine gravierenden körperlichen Schäden zufügen kann.
Viele liebevolle und verantwortungsbewusste Hundebesitzer beobachten Tag täglich wie sehr empathielose Hundehalter ihre Hunde am Halsband, noch schlimmer sogar Ketten- oder Würgehalsband im Alltag hin & herreissen.
Die unterschiedlichsten Hundebesitzer reissen ihre Hunde an der Leine mit voller Kraft zu sich nach hinten (Leinenruck), zur Seite oder jedesmal wenn der Hund nicht Fuss geht.
Das sind Reflexhandlungen der Leute, die sich nicht die Zeit nehmen wollen ihrem Hund liebevoll und gewaltfrei die Leinenführigkeit beizubringen und verstehen nicht, dass solange sie ihr Verhalten nichr ändern, der Hund immer versuchen wird von diesem Schmerz nach vorne zu fliehen.
Turid Ruugas die Entdeckerin der Calming Signals schreibt in ihren Büchern, dass die Hunde Gehirnschädigungen bekommen, weil jedesmal das Blut zum Gehirn abgetrennt wird. Der Kehlkopf eines Hundes ist genauso empfindlich wie der eines Menschen. Der Hund hat ein zentrales Nervensystem und kann damit Angst und Schmerz empfinden. Wenn man sich selbst die Handkante an den Hals drückt, spürt man wie beklemmend das ist und man bekommt kaum Luft.
Erst wenn der Hundebesitzer sein grobes Verhalten dem Hund gegenüberändert, wird der Hund sein Verhalten ändern.
Es geht um gegenseitigen Respekt.
Fast alle Hundebesitzer sagen, dass sie sobald sie dem Hund ein Geschirr angelegt habn, der Hund mit der Zeit entspannter wird. Auch eine Kastration hilft da (leider). Ausserdem ist es für Rüden eine starke Belastung überall eine läufige Hündin zu schnuppern und seinen Trieben nicht nachgehen zu können. Der Rüde wird dann immer fixierter.
Also der Hund wird aufhören zu ziehen, wenn der Besitzer mitfühlender, zarter und respektvoller mit dem Hund umgeht.
Es gibt viele Videos auf Youtube, die gewaltfrei zeigen, wie man dem Hund die Leinenführigkeit beibringen kann.
Die liebevolle Alternative zu Cesar Milan heisst „Victoria Stillwell“. Es gibt viele Videos von ihr auf Youtube.
Die Haltis: die Hunde bekommen eine Blockade und Wirbelsäulenschädigungen zwischen Oberkörper, Hals und Kopf, wenn sie zum einen an der Leine und zum anderen am Halti bei der Schnauze nach hinten gezogen werden.
Stattdessen sollten diese Hundebesitzer liebevolle und professionelle Hundetrainer kontaktieren.
Es sollten daher generell nur noch Brustgeschirre den Hunden angelegt werden um diesen Menschen diesen Gewaltakt nehmen zu können.
Es gibt natürlich auch liebevolle und verantwortungsbewusste Hundebesitzer die ihrem Hund das am Halsband nicht antun, aber für die anderen die zu solchen agressiven und brutalen Gewaltakten neigen, gibt es keine Chance außer die Halsbänder und Haltis für immer zu verbieten.
W
enn auch alle liebevollen und verantwortungsbewussten Hundebesitzer keine Halsbänder mehr in der Öffentlichkeit präsentieren und die Petition unterschreiben, selbst wenn sie das ihrem Hund das nicht antun, dann helfen sie aber mit, den anderen die Macht zu nehmen ihren Hunden so weh zu tun und ihnen erhebliche gesundheitliche Schäden zuzufügen.
Wer aufmerksam durch die Strassen geht sieht wie gewaltvoll mit den Hunden durch den Leinenruck am Halsband umgegangen wird.
DANKE IM NAMEN ALLER HUNDE ♡
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